Der Fokus unserer Aufmerksamkeit entscheidet, wie wir uns fühlen. Fühlen wir uns gut, finden wir leichter Lösungen.
DAS NEUROPSYCHOLOGISCHE PRINZIP
Die Energie fliesst dahin, worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten. Das ist nicht bloss ein netter Spruch, das ist eine grundlegende Erkenntnis der Gehirnforschung. Der Fokus unserer Aufmerksamkeit bestimmt unser Erleben und Verhalten. Klingt etwas abstrakt? Hier ein Vergleich:
Stellen Sie sich vor, jemand hat den ganzen Tag seine Taschenlampe auf ein Problem gerichtet und nutzt das Vergrösserungsglas, um genau zu sehen, was da schief läuft. Was denken Sie, wie es dieser Person am Abend geht? Findet sie so neue Lösungen und kreative Ideen? Das Betrachten des Problems bringt nicht direkt Lösungen hervor. Die Lösung hat in der Regel mit dem Problem nichts zu tun.
DIE TASCHENLAMPE UND DAS VERGRÖSSERUNGSGLAS
Der Mensch hat sozusagen eine fiktive, mentale Taschenlampe dabei. Der «Lichtstrahl» ist unsere Aufmerksamkeit, sie schweift von da nach dort. Je nachdem, wo der Strahl hängenbleibt, prägt das unsere Gedanken, Gefühle und Körperempfindungen. Beispielsweise macht es einen Unterschied, ob die Aufmerksamkeit auf ein nettes Gegenüber gerichtet ist oder auf eine Katastrophenmeldung am Fernsehen.
Wir reagieren immer auf den Strahl. Mit Haut und Haar! Entspannung, Anspannung. Schöne Gedanken, stressvolle Gedanken. Freude, Nervosität. Liebe, Ekel. Lösungen, Probleme. Das Leben ist ein Abenteuer! Geschweige denn, wenn wir zusätzlich das mentale «Vergrösserungsglas» zücken – dieses verstärkt alle Erlebnisse.
DEN FOKUS BEWUSST STEUERN
Wir können uns immer wieder fragen: Worauf habe ich meine Taschenlampe gerichtet? Es ist wichtig, die Taschenlampe möglichst bewusst zu lenken. Wenn wir zum Vergrösserungsglas greifen sowieso. Schliesslich hängt unser gesamtes (Er-)Leben davon ab: Ändern wir unseren Fokus, ändern wir auch unser Erleben und Verhalten.
ÜBUNG ZUM LÖSUNGSFOKUS
Bewusster Aufmerksamkeitsfokus | Worauf ist mein Lichtstrahl gerichtet?
Lösung oder Problem | Verbringen Sie mehr Zeit bei Lösungen/Positivem oder Problemen/Negativem?
Auf Lösungen fokussieren | Lenken Sie Ihre Taschenlampe auf Positives. Erforschen Sie mit dem Vergrösserungsglas: Was sind Ihre Stärken, Möglichkeiten, Ressourcen? Was gibt Ihnen Kraft? Tauchen Sie in eine positive Stimmung ein. Welche Lösungen erkennen Sie – auch wenn es nur erste Ideen sind? Schreiben Sie diese auf und fahren Sie mit der Inspiration «Lösungsschritte» fort.
TIPPS
Wenn es scheint, als gäbe es in einem Moment nichts Positives, auf das Sie fokussieren könnten, bleiben Sie hartnäckig. Geben Sie dem Gehirn einen Moment Zeit, dass es den «Modus» ändern kann.
Richten Sie Ihre Taschenlampe und Ihr Vergrösserungsglas möglichst oft auf Stärken, Positives, Fähigkeiten, Gelingendes, Möglichkeiten.
> Immer wieder den Lösungsblick prüfen: Brillenwechsel
> Über Positives, Stärken, Gelingendes sprechen: Lösungssprache
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