Selbst einfachste Lösungsschritte können schwer fallen. Anstatt zu zweifeln oder zu analysieren, sollten wir die gesamte Kraft ins Tun stecken.
WENN’S UMS UMSETZEN GEHT
Nehmen wir mal an, es ist soweit. Sie haben ein Ziel und Sie haben die nächsten Etappen klar vor Augen. Sie haben ganz einfache Lösungsschritte definiert. Die Reise kann losgehen, die erste Handlung ist gefragt. Eigentlich ganz simpel, nur ein kleiner Schritt ... und Sie merken: «Uff, geht gar nicht so leicht.»
ACHTUNG, PSYCHOLOGISCHE FALLE!
Fällt ein einfacher Schritt schwer, kommen wir schnell in ein Dilemma: Wir verstehen und akzeptieren es kaum, wenn wir etwas Simples nicht schaffen. Die Verlockung ist dann gross, in eine gängige psychologische Falle zu tappen. Sie heisst: analysieren.
Der Lösungsschritt kommt dann auf den «Untersuchungstisch», wird kritisch geprüft, hinterfragt, angezweifelt, neu durchgedacht ... Das kann Wochen dauern ... Und dann? Stehen wir wieder vor einem Lösungsschritt, der wohl komplizierter ist als vorher. Sprich, wir haben Unmengen von Energie und Zeit verbraucht – und bleiben trotzdem vor der Hürde des nächsten Schrittes stehen.
Darum ist vor dem Glauben, dass Dinge, die uns schwer fallen, kompliziert sein müssen, Vorsicht geboten. Wenn der nächste Schritt nicht leicht fällt, braucht es Umsetzungskraft, nicht Analyse.

ES GIBT NICHTS GUTES, AUSSER MAN TUT ES
Neue Schritte gehen heisst: Wir kämpfen gegen Gewohnheiten, ringen mit Widerständen, stellen uns Ängsten, durchbrechen Muster oder verabschieden uns von eingefleischten Glaubenssätzen. Es ist normal, dass dies eine gewisse Überwindung braucht. Wir bewegen uns nicht gern aus dem Komfortbereich. Ein Lösungsweg braucht Mut und ist kein Sonntagsspaziergang. Seneca drückte es so aus: «Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer.»
Haben wir einen guten Lösungsschritt gefunden, muss unser ganzer Fokus der Umsetzung gelten. Nur wer die Schritte unter die Füsse nimmt, wird ankommen. Dabei hilft es, sich am Ziel zu orientieren und an Goethe zu denken, der sagte: «Erfolg hat drei Buchstaben: TUN.»
ÜBUNG ZUM HANDELN
Drehbuch schreiben | Notieren Sie genau, wie der nächste Handlungsschritt aussieht. Stellen Sie sich als Hauptfigur eines Films vor. Wie würde für diesen Filmabschnitt das Drehbuch lauten? Schreiben Sie die Szene mit dem nächsten Handlungsschritt genau auf und achten Sie auf Details wie Umgebung, Tageszeit, Mimik, Gestik, Verhalten, Gefühle, Kleidung der Hauptfigur.
Visualisieren | Lassen Sie den Filmabschnitt vor Ihrem inneren Auge ablaufen. Schauen Sie ganz genau zu und versetzen Sie sich in die Rolle der Hauptfigur. Erleben Sie möglichst viele Details mit allen Sinnen. Spielen Sie den Schritt im Kopfkino solange durch, bis Sie klar spüren, dass Sie ihn beherrschen und in der Realität umsetzen können.
Umsetzungskraft stärken | Was gibt Ihnen Kraft, Vertrauen und Mut für die Umsetzung in der Realität? Begleiten Sie sich selbst liebevoll, stärkend und wertschätzend. Und: Machen Sie den Schritt bei der nächsten Gelegenheit.
TIPPS
Wenn es Sie unterstützt, besprechen Sie Ihren Plan mit einer lieben Person aus Ihrem Umfeld. Ermuntern Sie diese, Sie zu motivieren und positive Rückmeldungen zu geben.
Wenn ein Schritt nicht gleich gelingt, trainieren Sie ihn und bleiben Sie dran – anstatt sich selbst oder den Schritt zu hinterfragen. Ganz nach den Leitsprüchen: Keep it simple. Just do it!
Stellen Sie sich mutig auf Hürden oder Widerstände ein, wenn es ums Umsetzen geht. «Planen» Sie allenfalls sogar Rückschläge mit ein. So fangen Sie Enttäuschungen im Vornherein ab und machen sich nicht unnötig Druck. Vielleicht klappt ein Handlungsschritt in acht von zehn Fällen. Orientieren Sie sich an den Erfolgserlebnissen und fokussieren Sie aufs Wieder-Tun.
> Zum Ziel führende Etappen definieren: Lösungsschritte > Die Zukunft mal ausprobieren: So-tun-als-ob
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