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SO-TUN-ALS-OB | Vom jungen Küken zum alten Hasen

Entweder man wartet bis man bereit ist. Oder man macht sich bereit, um mal zu machen.

DARF MAN DAS?

Das Prinzip ist folgendes: Tu so, und dann wirst du so! Von gespieltem Selbstvertrauen zu echtem Selbstvertrauen. Vom harzigen Lächeln zum Besserfühlen. «So tun, als ob» heisst das Motto. Da werden wohl Einwände erhoben: Das ist Bluff! Das ist nicht authentisch. «So etwas mache ich sicher nicht, das ist aufgesetzt», mögen manche sagen. Sie haben Recht – einerseits. Andererseits stellt sich die Frage: Was ist wirklich, wahrlich authentisch – und wer entscheidet das?


Jemand fühlt sich niedergeschlagen, geht geknickt durch die Strassen und sagt sich selbst obendrauf, dass er der unfähigste kleine Wurm auf Erden ist. Ist es nicht ebenso wahr und echt, wenn er sich sagt: «Mir geht es zwar mies, aber umso mehr könnte ich mir etwas Gutes tun oder mir selbst ermutigend zureden. Zumindest kann ich den Blick vom Boden heben und etwas aufrechter gehen – wenigstens während 20 Metern»?


ZUERST DAS HUHN ODER DAS EI?

Oft erwarten wir, dass bestimmte Bedingungen erfüllt sein müssen, damit wir uns verändern oder verbessern können. Nicht selten setzen wir Kriterien fest, die nicht sofort oder direkt erfüllbar sind. Das heisst: Die Veränderung lässt auf sich warten.


Ein paar Beispiele: Zuerst muss ich Erfahrung sammeln, damit ich den nächsten Schritt wagen kann. Zuerst muss ich abnehmen, bevor ich wieder mehr Sport machen kann. Es muss mir psychisch besser gehen, damit ich wieder lachen kann. Ich muss eine selbstbewusste Persönlichkeit sein, damit ich locker und spontan auf andere Menschen zugehen kann. Ich muss zuerst Erfolg haben, bevor mein Selbstvertrauen gestärkt wird.


Genau! Es ist die Frage vom Huhn und Ei: Was kommt zuerst? Die Gefahr besteht, sich einen «psychologischen Strick» zu drehen und Veränderung zu blockieren – anstatt zu verstehen, dass es häufig umgekehrt ist: Erst wenn wir uns verändern, kommen wir den Bedingungen näher. Sprich: Mit Sport machen abnehmen, sich durch das Lächeln besser fühlen, durch erste Erfolge das Selbstvertrauen stärken.


Wenn wir Lösungen umsetzen möchten, kommt irgendwann der Übergang von alt zu neu. Es ist der Schritt vom Vertrauten ins Unvertraute und das braucht manchmal Überwindung. Anstatt vor dem Ungewohnten zurückzuschrecken, können wir probemässig «so tun, als ob». Der Vorteil: Ein erster Versuch ist geschafft, ein Fuss steht bereits im Neuen.

 

ÜBUNG ZUM SO-TUN-ALS-OB

  1. Wie ist das Erwünschte? | Stellen Sie sich vor, Sie wären bereits da, wo Sie sein wollen. Was würden Sie dann tun? Wie würden Sie denken, wie fühlen? Wie würden Sie sich bewegen, wie anziehen? Wie würden Sie handeln, wie mit anderen Menschen in Kontakt treten?

  2. Wenn-dann-Bedingungen überprüfen | Welche «Wenn-Kriterien» haben Sie aufgestellt, die Sie überspringen könnten – auch wenn es Mut braucht? Mit welchen «Dann-Verhaltensweisen» können Sie bereits beginnen, auch wenn es ungewohnt ist?

  3. So tun, als ob | Probieren Sie es aus. Seien Sie die Person, die Sie in Zukunft gerne sein möchten. Wagen Sie erste Schritte, experimentieren Sie, bewegen Sie sich aus dem gewohnten Bereich ... Und tun Sie mehr von allem, was sich gut anfühlt. Bringen Sie das neue Verhalten in möglichst viele Situationen und Begegnungen – sodass es immer normaler und schliesslich zur Gewohnheit wird.


TIPPS

  • Sie können sich jeden Morgen fragen: Wenn ich heute bereits am Ziel wäre, wie würde ich meinen Tag verbringen? Was würde ich jetzt gerade als Erstes tun? Und was abends als Letztes?

  • Unterschätzen Sie nicht die Macht der Körpersprache. Eine neue Körperhaltung und andere Bewegungen können der Anfang einer erwünschten Veränderung sein. Kurz gesagt: Man geht so, wie es einem geht und wie es einem geht, so geht man.

  • Vielleicht kennen Sie jemanden, der Sie inspiriert und den Sie «imitieren» können, um den Schritt vom Alten ins Neue einfacher zu schaffen.

 

> Den Weg zum Erwünschten gehen: Lösungsschritte

> Wunsch- und Horrorszenarien prüfen: Zukunfts-Ich

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