Die Überzeugung der Lösungsorientierung ist: Positive Veränderungen geschehen in kleinen Schritten. Und: Wenig Information genügt für die Wahl der nächsten Schritte.
GANZ PRAGMATISCH
Die praktische Welt hilft uns, das Prinzip der kleinen Schritte zu verstehen. Egal, welches Beispiel wir nehmen – Haus bauen, Torte backen, Vulkan erklimmen, Text schreiben, Wohnung reinigen – alles erreichen wir durch viele kleine Handlungen zugunsten des erwünschten Ziels.
Beim Besteigen eines Berges setzen wir einen Fuss vor den anderen – in Richtung Gipfel – egal wie hoch er ist. Unsere Schrittlänge können wir nicht vergrössern, aber wir können stetig voranschreiten, schneller oder langsamer. Stehen wir vor einer Herausforderung oder wollen wir den Weg beschleunigen, hilft Training oder ein starker Wille ... Treten wir hingegen an Ort und Stelle, kehren um oder fokussieren auf ein anderes Ziel, erleben wir andere spannende Sachen, aber auf dem auserwählten Berggipfel werden wir nicht landen.
... AUCH WENN’S PSYCHOLOGISCH WIRD
Diese pragmatische Sicht verschleiert sich häufig, sobald es um «psychologische Lösungswege» geht. Viele Menschen hegen die Vorstellung, dass es dann kompliziert wird. Die Psyche ist komplex, gar keine Frage. Auch Probleme sind vielschichtig und meist verstehen wir sie nie vollumfänglich. Wenn schon alles so verflochten ist, sollen wir dann wirklich mit dem Anspruch auf umfassendes Verständnis in psychologische Verwinklungen absteigen? Nein, zumindest nicht, wenn es um die nächsten Lösungsschritte geht.
Wenn wir auf den Berggipfel wollen, holen wir einen Bergführer, keinen Geologen. Wir sollten uns in der Komplexität einer Problemsituation eine faire Chance geben. Diese heisst: Einfache und handliche Lösungsschritte. Sprich, Lösung in bekömmlichen Tranchen mit der Chance auf kleine Erfolgserlebnisse. Selbstverständlich mit einem klaren Ziel im Visier – das gibt Energie!
ÜBUNG ZU LÖSUNGSSCHRITTEN
Was ist das Ziel? | Was möchten Sie erreichen? Was ist Ihr erwünschtes Ziel?
Welche Wege führen dahin? | Wie können Sie diesem Ziel näher kommen? Welche Möglichkeiten sehen Sie? Welche Strategien bieten sich an? Welche Wege sind andere schon erfolgreich gegangen? Was sind Lösungsschritte in die erwünschte Richtung?
Welchen ersten kleinen Lösungsschritt gibt es? | Welcher erste Schritt ist der einfachste? Wie geht dieser Schritt ganz genau? Notieren Sie sich, was zu tun ist. Beschreiben Sie ebenfalls, was nach diesem ersten Lösungsschritt anders sein wird als jetzt (auch wenn es nur etwas Kleines ist).
Umsetzen | Fokussieren Sie Ihre ganze Energie auf die Umsetzung dieses ersten Schrittes. Das Motto heisst: Tun!
Welche weiteren Lösungsschritte braucht es? | Überlegen und notieren Sie sich, welches die Folgeschritte sind, um dem erwünschten Ziel näher zu kommen.
TIPPS
Wählen Sie den ersten Schritt wirklich klein, sodass Sie gleich heute damit beginnen könnten. Prüfen Sie immer die Richtung der Schritte: Hin zum Erwünschten. Je kleiner die Schritte, desto früher und vermehrt sind Erfolgserlebnisse möglich.
Sind Sie unschlüssig, welches der nächste Schritt sein soll? Schreiben Sie verschiedene Varianten auf je ein Blatt Papier. Legen Sie diese vor sich aus, in einer für Sie sinnvollen Reihenfolge. Welches Blatt fühlt sich am besten, am einfachsten an? Das ist der nächste Schritt.
> Die Umsetzung starten: Handeln > Bestehende Fähigkeiten einsetzen: Bisherige Lösungsversuche
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